Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft

Internationale Politik Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft

andantino
andantino
Mitglied

RE: Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft
geschrieben von andantino
als Antwort auf olga64 vom 05.06.2019, 17:41:43

Dankbar und demütig dafür, dass sie die den Nazi-Terror beendeten bin ich allen damalig beteiligten Menschen - nicht den Nationen.

So richtig deutlich wurde mir das wieder beim Betrachten der diesjährigen "Feierlichkeiten" zum D-Day. Ich habe sie nur noch als Siegerpose mit Alleinstellungsanspruch empfunden, weil sie m.E. von den heutig Feiernden instrumentalisiert/missbraucht werden, um z.B. die Gräben, von denen @karl schon geschrieben hat, beizubehalten oder gar zu vertiefen.
Der besonders hervorgehobene Schulterschluss von USA und ausscheidendem GB ist für mich Indiz dafür, wem die Gräben nutzen und wem sie schaden sollen.

Und noch etwas:
Wie @Nick42 finde ich in diesem Zusammenhang:
Zitat:
"Es wäre doch ein guter Anlass, daran zu erinnern, wie wichtig Versöhnung für den Frieden ist und dass Russland, das größte Volk Europas, in diesen Prozess einbezogen werden muss."

Edita
Edita
Mitglied

RE: Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft
geschrieben von Edita
als Antwort auf Nick42 vom 08.06.2019, 13:29:45
Na, dann lies mal diesen Artikel hier: Putins Freunde in Europa geschrieben von marina

Ich kenne und lese auch solche Artikel. Es gibt viele unterschiedliche Artikel über Russland in der westlichen Presse. Und das ist auch gut so.

Wenn ich mich über das heutige Russland informieren will, halte ich mich an Autoren, die das heutige Russland aus eigener Erfahrung kennen: Die russische Sprache, die russische Seele, die russische Geschichte. Zum Beispiel die ehemalige langjährige  ARD-Korrespondentin Krone-Schmalz oder den alten journalistischen Haudegen Fritz Pleitgen, der auch wesentlich dazu beigetragen hat, dass bei der ARD Phönix eingerichtet wurde.

Das sind für mich Beispiele für guten Journalismus. Nach dem Motto, das auch Rudolf Augstein seinen SPIEGEL-Leuten als Vermächtnis hinterlassen hat: Sagen was ist. Steht heute in Stein gemeißelt in der Eingangshalle  der SPIEGEL-Zentrale in Hamburg. Dass jeder Mitarbeiter bei seiner Arbeit täglich daran erinnert wird.
geschrieben von Nick42

Was haben "solche Artikel" mit russischer Sprache, mit russischer Seele, mit russischer Geschichte, mit russischer Musik zu tun?
Ich interessiere mich seit meinem 15.Lebensjahr dafür, denn eine Hälfte von mir ist ukrainisch, aber fast die Hälfte meiner Lebensjahre war das russisch, auch mein Mädchenname war russisch!
Wir reden doch hier nicht von gutem oder schlechtem Journalismus, wir reden hier von menschenverachtender Politik, deren Folge auch menschenausrottende Kriege sein können!
Und bei aller, auch meiner, Überzeugung, daß man Putin nicht auf Dauer damit bestrafen sollte, ihn zu isollieren, ihn zu boykottieren, ihn zu ignorieren, das geht ihm zwar an seinem durchtrainierten Hintern vorbei, aber mit der Konsequenz, daß er sich um so konsequenter seiner faschistoiden SÄUBERUNGSAKTIONEN bedient, und das zu unterbrechen oder gar zu stoppen, das sollte "unser" Ziel sein,
und das gelingt nur, wenn man ihn eben nicht ignoriert und boykottiert, dennoch ist es unabdingbar, auf seine menschenverachtende Politik hinzuweisen und zu sprechen  kommen dürfen!

Ja, Sagen was ist! Dazu gehört eben auch, dass Putin die Rechtsextremen in Europa unterstützt, darauf hat Marina zu Recht hingewiesen. Und dazu gehört auch, dass Putin selber eine faschistoide Politik betreibt. Wie ich das begründe? Sämtliche russische Menschenrechtsorganisationen wie z. B. Memorial sind verboten, die  ausländischen werden als feindliche Agenten angesehen, hier ein Link: https://www.humanrights.ch/de/internationale-menschenrechte/nachrichten/mrv/russland-ngos

Regimegegner und Kritiker werden in die Verbannung geschickt oder gleich umgebracht. Darüber berichtet die einseitige Frau Krone-Schmalz höchst ungern, Herr Pleitgen ist da wesentlich ehrlicher. Nur dass er gegen ein Abbrechen der Gespräche plädiert, und hier hat er recht. Aber das heißt nicht, dass man alles ignorieren muss, was man Putin vorwerfen kann und sogar muss.

Edita
RE: Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 08.06.2019, 18:57:17

Danke, Edita. Besser hätte ich gar nicht formulieren können, was ich gemeint habe! Lächeln


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Nick42
Nick42
Mitglied

RE: Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft
geschrieben von Nick42
als Antwort auf Edita vom 08.06.2019, 18:57:17


.....Und bei aller, auch meiner, Überzeugung, daß man Putin nicht auf Dauer damit bestrafen sollte, ihn zu isollieren, ihn zu boykottieren, ihn zu ignorieren, .....

Ja, Sagen was ist! Dazu gehört eben auch, dass Putin die Rechtsextremen in Europa unterstützt, darauf hat Marina zu Recht hingewiesen. Und dazu gehört auch, dass Putin selber eine faschistoide Politik betreibt. Wie ich das begründe? Sämtliche russische Menschenrechtsorganisationen wie z. B. Memorial sind verboten, ....
 
Regimegegner und Kritiker werden in die Verbannung geschickt oder gleich umgebracht. Darüber berichtet die einseitige Frau Krone-Schmalz höchst ungern, Herr Pleitgen ist da wesentlich ehrlicher.....
Edita

Na ja, ich bin auch dagegen, dass Menschenrechtsorganisationen verboten werden, dass politische Gegner in  die Verbannung geschickt oder umgebracht werden. Nicht nur in Russland, sondern überall auf der Welt. Und es geschieht viel zu oft auf der Welt. In solchen Einscätzungen sind wir uns sicher einig.

Aber es geht nicht darum, wie wir und die Welt wünschen, sondern wir diskutieren hier, wie die Welt ist. Du nennst die Quellen, die deine Sicht bestätigen und ich sage, wie ich mich über Russland informiere. So werden wir uns nicht finden.

Und das ist auch nicht notwendig. Wir müssen die Dinge nicht gleich sehen.


 
Mitglied_81b4260
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RE: Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf andantino vom 08.06.2019, 13:54:08

Ich stimme dir hier vollinhaltlich zu.

Eine Reihe von Kommentaren auch in den Medien sind für mich einfach schäbig.

Merkel agiert quasi als Teil der Alliierten (so wurde sie peinlicherweise der Queen vorgestellt; das entsprechende  Video wurde aber von der Royal-site entfernt), und Rußland als Rechtsnachfolger der UdSSR als neuer Bösewicht bestätigt.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 08.06.2019, 18:57:17
 
Regimegegner und Kritiker werden in die Verbannung geschickt oder gleich umgebracht. Darüber berichtet die einseitige Frau Krone-Schmalz höchst ungern, Herr Pleitgen ist da wesentlich ehrlicher. Nur dass er gegen ein Abbrechen der Gespräche plädiert, und hier hat er recht. Aber das heißt nicht, dass man alles ignorieren muss, was man Putin vorwerfen kann und sogar muss.

Edita
GEnau so ist es. ABer es machen sich aktuell wieder neue Strömungen in den östlichen Bundesländern bemerkbar. Herr Kretschmer (RP von Sachsen) möchte ein Ende der Sanktionen gegen Putin`s Zarenland, obwohl in der Ukraine nach wie vor Krieg ist und Menschen sterben.
Ein weiterer RP in Ostdeutschland pflichtet ihm bei mit der seltsamen Argumentation, im Osten würden die Menschen anders zu Russland stehen als im Westen.
Wollten die nicht vor 30 Jahren weg aus dieser Zwangsfreundschaft?
Oder haben sie jetzt so grosse Angst vor den Wahlsiegen einer AfD in Neufünfland, dass sie deren Affinität zu Putin nachahmen müssen?
Sind es evtl. schon die Vorboten zukünftiger Regierungskoalitionen in den östlichen Bundesländern, zusammen mit der AFD? Olga

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wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 11.06.2019, 18:39:45

Ein weiterer RP in Ostdeutschland pflichtet ihm bei mit der seltsamen Argumentation, im Osten würden die Menschen anders zu Russland stehen als im Westen.
Wollten die nicht vor 30 Jahren weg aus dieser Zwangsfreundschaft?
Oder haben sie jetzt so grosse Angst vor den Wahlsiegen einer AfD in Neufünfland, dass sie deren Affinität zu Putin nachahmen müssen?
Sind es evtl. schon die Vorboten zukünftiger Regierungskoalitionen in den östlichen Bundesländern, zusammen mit der AFD? Olga
Richtig erkannt olga64, aber falsch abgeleitet.
Vielleicht haben sie das Gefühl, hinsichtlich dieser "Zwangsfreundschaft" vom Regen in die Traufe gekommen zu sein. UdSSR wurde gegen USA ausgewechselt. Ein sächsischer Maschinenbaubetrieb bspw. der seine, nach der Wiedervereinigung weggebrochenen, Wirtschaftsbeziehungen zu Russland und dem Iran mühsam wieder aufbaute, muss heute realisieren, dass die Bundesrgierung, die EU und die USA ihm verbieten, in diese, mit Sanktionen belegte, Länder zu exportieren, und er damit in seiner Existenz bedroht ist.
Was die Koalitionen mit der AfD auf Landesebene betrifft, so werden sie natürlich kommen, gar keine Frage. Möglicherweise schon bei der Sachsenwahl im September.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf olga64 vom 11.06.2019, 18:39:45
Wollten die nicht vor 30 Jahren weg aus dieser Zwangsfreundschaft?
Oder haben sie jetzt so grosse Angst vor den Wahlsiegen einer AfD in Neufünfland, dass sie deren Affinität zu Putin nachahmen müssen?
...vielleicht mal in Betracht ziehen, dass im Osten viele Fachkräfte gute Russischkentnisse, Kontakte und Freundschaften zu Russen haben (auch die von Dir hochgeschätzte Kanzlerin). Dies alles muss durch die blödsinnige Embargo-Politik ungenutzt brachliegen, während diese Spezialisten keinen qualifizierten Job finden können.

Es wird Zeit die Beziehungen zu Russland nicht mehr von den USA diktieren zu lassen. Die Ost-Unternehmen brauchen eine Chance ihre guten Kontakte nach Russland auch weiter profitable ausbauen zu dürfen.
Pat
Pat
Mitglied

RE: Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft
geschrieben von Pat
als Antwort auf dutchweepee vom 12.06.2019, 18:16:47
Wollten die nicht vor 30 Jahren weg aus dieser Zwangsfreundschaft?
Oder haben sie jetzt so grosse Angst vor den Wahlsiegen einer AfD in Neufünfland, dass sie deren Affinität zu Putin nachahmen müssen?
...vielleicht mal in Betracht ziehen, dass im Osten viele Fachkräfte gute Russischkentnisse, Kontakte und Freundschaften zu Russen haben (auch die von Dir hochgeschätzte Kanzlerin). Dies alles muss durch die blödsinnige Embargo-Politik ungenutzt brachliegen, während diese Spezialisten keinen qualifizierten Job finden können.

Es wird Zeit die Beziehungen zu Russland nicht mehr von den USA diktieren zu lassen. Die Ost-Unternehmen brauchen eine Chance ihre guten Kontakte nach Russland auch weiter profitable ausbauen zu dürfen.
ach dutchweepee, diese Embargo-Politik, Sanktionen über Sanktionen, ist doch im Grunde ein
verlogenes Spiel. Nur mal als Beispiel, Boeing sitzt schon seit 1993 in Moskau, es begann mit
dem Boeing Technical Research Center (BTRC), dort sind etwa 600 russische Wissenschaftler
und IT-Spezialisten beschäftigt, 1998 wurde es durch das Boeing Design Center (BDC) erweitert,
beschäftigt etwa 250 Mitarbeiter, hinzu kommen noch über 1000 weitere Mitarbeiter bei
Sub-Sub-Sub Firmen usw. usw.

Aber Ossis dürfen natürlich nicht mit den bösen Russen kooperieren. Ich will hier ja keine Werbung
für Boeing machen, aber wen es interessiert, einfach www.boeing.ru eingeben, da landet man bei
Boeing in Moskau

Pat
arno
arno
Mitglied

RE: Vor 75 Jahren - D-Day - die Befreiung von der Naziherrschaft
geschrieben von arno

Moin,

eine "Befreiung von der Naziherrschaft", wenn sehr viele von den Nazis geschaffenen Gesetze
am Ende des Krieges im Grundgesetz übernommen wurden und heute noch rechtsverbindlich sind und wenn ein Obernazi (Rainer Maria Glöbke) diese Kirchenrepublik unter Adennauer reorganisiert hat,
usw., usw., dann ist das wohl ein Wunschtraum von Geschichtsverfälschern.

Ich halte es auch  für eine Unverschämtheit, wenn an solchen geschichtsträchtigen Tagen die russische Staatsführung außen vorgehalten wird, zumal dieses Land die größten Opfer hinnehmen mußte und den Alliierten seinerzeit für den D-Day an der Ostfront den Rücken freihielt.

Gruß arno


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